Herne - Er ragt markant in den Himmel und ist ein unübersehbares Relikt der industriellen Vergangenheit der Emscherinsel: der ehemalige Faulturm der Kläranlage Herne. Doch längst dient das imposante Bauwerk nicht mehr der Schlammfaulung. Heute ist er ein Wahrzeichen des neu entstandenen Freizeit- und Kulturortes und beherbergt ein beeindruckendes Kunstwerk.
Nach der Stilllegung der Kläranlage im Zuge des Emscher-Umbaus stand der Faulturm zunächst leer und ungenutzt. Doch schnell erkannte man sein Potenzial als Landmarke und Erinnerungsstück an die industrielle Ära des Standorts. Im Rahmen der Neugestaltung des Geländes wurde entschieden, den Turm zu erhalten und ihm eine neue Bedeutung zu geben.
Die Emschergenossenschaft beauftragte den Künstler Werner Ratering mit der Gestaltung des einstigen Technikbauwerks. Seine Idee: Ein großflächiges Mosaik, das die Geschichte des Ortes und die Transformation der Emscher auf künstlerische Weise interpretiert.
Über mehrere Monate hinweg entstand so ein farbenprächtiges Kunstwerk, das den unteren Teil des Faulturms vollständig umschließt. Die Mosaiksteine in verschiedenen Blautönen symbolisieren das Wasser der Emscher, während grüne Elemente die neu entstandene Natur und die Renaturierung des Flusses darstellen. Abstrakte Formen und Muster erinnern an die technischen Prozesse, die einst in der Kläranlage stattfanden.
Das Mosaik ist nicht nur ein Blickfang, sondern erzählt auch eine Geschichte. Es verdeutlicht den Wandel von der "Kloake des Ruhrgebiets" zu einem lebendigen Gewässer und die gelungene Umwandlung des industriellen Areals in einen Ort der Erholung und Kultur. Der ehemalige Faulturm ist somit zu einem zentralen Anlaufpunkt auf der Emscherinsel geworden.
Der ehemalige Faulturm der Emscherinsel ist mehr als nur ein altes Gebäude. Er ist ein Symbol für den Wandel, ein Kunstobjekt und ein wichtiger Bestandteil der lokalen Identität. Er erinnert an die Vergangenheit und weist gleichzeitig den Weg in eine grüne und lebendige Zukunft.
