An einem ruhigen Wochenendtag im Sommer 2024 machten wir uns auf den Weg, um ein Stück regionaler Geschichte zu entdecken – verborgen, vergessen, vom Zahn der Zeit gezeichnet. Unser erstes Ziel war ein Bunker in Wuppertal, der einst als Werkschutzbunker errichtet wurde. Heute jedoch steht er verlassen da, seine Mauern von Moos und Rost gezeichnet, seine Geschichte nur noch in Bruchstücken sichtbar. Der Beton bröckelt, die Natur holt sich Stück für Stück zurück, was einst der Mensch geschaffen hat.
Doch unsere Entdeckungstour endete dort nicht. Im Anschluss führte uns der Weg in eine benachbarte Stadt, wo wir eine alte Ziegelei erkundeten. Durch ein verschlafenes, uriges Dorf gelangten wir schließlich zu einem versteckten Zugang zum weitläufigen Gelände der einstigen Fabrik.
Kaum angekommen, offenbarte sich vor uns eine beeindruckende Industriehalle. Im Zentrum stand eine gewaltige Maschine – stillgelegt, aber noch immer imposant in ihrer Erscheinung. Die Hallenwände waren von der Natur zurückerobert worden: Pflanzen wuchsen durch Risse im Mauerwerk, hingen in langen Ranken von der Decke herab und verliehen dem Ort eine beinahe surreale, grüne Atmosphäre. Der Verfall hatte hier eine ganz eigene Ästhetik geschaffen – rau, authentisch, aber zugleich faszinierend und still.
Die Ziegelei war für uns eines der Highlights dieser Tour. Ihre Dimensionen, die Spuren der industriellen Vergangenheit und das stille Wirken der Natur machten sie zu einem besonders eindrucksvollen Ort. Diese Reise war nicht nur eine Erkundung vergessener Orte, sondern auch eine stille Hommage an das, was einmal war – und an das, was bleibt, wenn der Mensch geht und die Zeit übernimmt. ©2024 Ruhrpottarmy
