Bochum – Wer mit offenen Augen durch das Ruhrgebiet geht, insbesondere durch Bochum und Umgebung, dem sind sie womöglich bereits aufgefallen: kunstvoll gesprühte Graffiti mit dem Schriftzug „Sackratten“ oder schlicht „Sack“, begleitet von einer markant gestalteten Ratte. Diese urbanen Kunstwerke zieren zahlreiche Stromkästen, Mauern und andere öffentliche Flächen – und sorgen für Neugier, Bewunderung, mitunter auch Verwunderung.
Die sogenannte „Sackratten“-Serie hat sich in den vergangenen Jahren zu einem wiederkehrenden Phänomen in der lokalen Streetart-Szene entwickelt. Auffällig ist dabei nicht nur der humorvolle und provokante Schriftzug, sondern auch die hohe künstlerische Qualität der Ratten-Darstellungen. Die Motive variieren von Werk zu Werk: mal zeigt sich die Ratte mit Accessoires, mal in Bewegung, mal schlicht und stilisiert. Allen gemein ist die technische Präzision, mit der sie umgesetzt wurden.
Doch die „Sackratten“ sind nicht die einzigen Werke des offenbar talentierten und aktiven Sprayers. Immer wieder tauchen im Stadtbild ähnliche Graffiti auf, die stilistisch der gleichen Hand zugeordnet werden – etwa Einhörner, Geckos oder gar Wildschweine. Auch diese Motive finden sich vor allem an Brücken, Mauern oder Stromkästen – oftmals an gut einsehbaren Orten, die dennoch einen gewissen Schutz vor direkter Beobachtung bieten.
Die Frage, die viele Passanten , aber auch Kunstinteressierte umtreibt: Wer steckt hinter den Sackratten?
Bislang gibt es keine gesicherten Informationen über die Identität der oder des Künstlers. Weder durch die Signatur noch durch etwaige Hinweise an den Motiven selbst lässt sich auf eine konkrete Person oder ein Kollektiv schließen. Ob es sich um ein einzelnes, besonders aktives Mitglied der Streetart-Szene handelt oder ein Zusammenschluss mehrerer Künstler – unklar.
Fakt ist: Die „Sackratten“-Graffiti sind längst zu einem festen Bestandteil der urbanen Kunstlandschaft im Ruhrgebiet geworden. Sie polarisieren, regen zum Schmunzeln an und werfen Fragen auf – nicht zuletzt die nach dem Menschen hinter der Ratte.
Bis zur Aufklärung bleibt die Identität im Verborgenen – und vielleicht ist es gerade dieses Geheimnis, das den besonderen Reiz der „Sackratten“-Kunst ausmacht.
