Die Bundesautobahn 45, besser bekannt als Sauerlandlinie, war einst ein Symbol des wirtschaftlichen Aufschwungs und der modernen Infrastruktur. In den 1960er und 1970er Jahren erbaut, um das Ruhrgebiet mit Süddeutschland zu verbinden, galt sie als „Königin der Autobahnen“. Doch die Zeiten haben sich geändert, und die A45 bei Hagen steht heute vor enormen Herausforderungen.
Der Streckenabschnitt bei Hagen ist geprägt von zahlreichen Talbrücken, die das hügelige Gelände überwinden. Die Lennetalbrücke, mit ihrer Fertigstellung im Jahr 1967 eine ingenieurtechnische Meisterleistung, ist hier ein markantes Beispiel. Sie war Teil der ersten nach dem Zweiten Weltkrieg neu gebauten Autobahnstrecke, die nicht auf Planungen der Reichsautobahn zurückging.
Doch der Zahn der Zeit nagt an der „Königin“. Wie viele andere Brücken entlang der A45 ist auch die ursprüngliche Lennetalbrücke in die Jahre gekommen und den stetig wachsenden Verkehrsbelastungen nicht mehr gewachsen. Dies führte schließlich zum Neubau der Lennetalbrücke, deren erste Hälfte im Oktober 2021 für den Verkehr freigegeben wurde. Dieser Neubau ist Teil eines gigantischen Sanierungsprogramms, das die gesamte A45 betrifft. Allein in Nordrhein-Westfalen müssen 37 weitere Talbrücken erneuert werden.
Die marode Infrastruktur der A45 hat in den letzten Jahren immer wieder zu erheblichen Verkehrsbehinderungen und Sperrungen geführt, insbesondere durch das traurige Beispiel der gesperrten Rahmedetalbrücke bei Lüdenscheid. Diese Situation verdeutlicht auf drastische Weise die Notwendigkeit der umfassenden Sanierungsarbeiten.
Die Zukunft der A45 bei Hagen ist somit von Baustellen und dem Neubau weiterer Brücken geprägt. Bis die gesamte Sauerlandlinie wieder in neuem Glanz erstrahlt, werden noch Jahre vergehen. Doch die Verantwortlichen arbeiten intensiv daran, die „Königin der Autobahnen“ fit für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu machen und die wichtige Verkehrsader für die Region zu erhalten
